Tonerde wurde erstmals 1754 von Marggraf rein dargestellt und von Davy 1807 als eine Aluminium-Sauerstoff-Verbindung erkannt. Sie bildet den Ausgangsstoff für die Aluminiumgewinnung. Sie wird ihrerseits aus Bauxit mittels des Bayer-Verfahrens gewonnen - der Ausfällung von Tonerdehydrat aus einer Bauxitlösung in konzentrierter Natronlauge. Aus vier bis fünf Gewichtsteilen Bauxit werden dabei zwei Teile Tonerde in Pulverform extrahiert, woraus wiederum mittels des „Hall-Héroult-Verfahrens“ (Schmelzflusselektrolyse) ein Teil Reinaluminium entsteht. Über 90% der Tonerde wird zur Aluminiumgewinnung verwendet.
Tonerde wird auch als Aluminiumoxid (Al2O3) bezeichnet. Es ist ein hartes, hochschmelzendes Mineral. Neben der Aluminiumgewinnung bildet es auch den Ausgangsstoff für Chemikalien, Edelsteine, Keramik und Schleifmittel.
Tonerde ist eine weisse, elektrisch nicht leitende und chemisch schwerlösliche Verbindung, deren Härte in gewissen kristallinen Formen der von Diamant nahekommt und deren Schmelzpunkt mit 2015°C sehr hoch liegt. In der Natur kommt sie in der kristallinen Form von Edelsteinen wie Korund, Saphir und Rubin vor.