Tonerde wurde erstmals 1754 von Andreas Sigismund Marggraf rein dargestellt und 1807 von Sir Humphry Davy als Aluminium-Sauerstoff-Verbindung identifiziert. Mehr dazu unter Geschichte des Aluminiums.
Tonerde, auch als Aluminiumoxid (Al₂O₃) bekannt, ist der Ausgangsstoff für die Aluminiumgewinnung. Sie wird aus Bauxit gewonnen, und zwar durch das Bayer-Verfahren, bei dem Tonerdehydrat aus einer Bauxitlösung in konzentrierter Natronlauge ausgefällt wird.
Aus vier bis fünf Teilen Bauxit entstehen dabei zwei Teile Tonerde in Pulverform. Diese wird anschließend im „Hall-Héroult-Verfahren“ durch Schmelzflusselektrolyse zu Reinaluminium umgewandelt. Über 90 % der Tonerde wird für die Aluminiumherstellung verwendet.
Tonerde ist ein hartes, hochschmelzendes Mineral. Neben der Aluminiumproduktion dient sie auch als Ausgangsstoff für Chemikalien, Edelsteine, Keramik und Schleifmittel. Sie ist weiß, elektrisch nichtleitend und chemisch schwer löslich. In einigen kristallinen Formen ist ihre Härte fast so hoch wie die von Diamanten. Ihr Schmelzpunkt liegt bei 2015 °C. In der Natur findet man Tonerde in kristalliner Form in Edelsteinen wie Korund, Saphir und Rubin.