Bauxit ist ein Sedimentgestein und wichtiges Aluminiumerz. Benannt ist es nach seinem ersten Fundort, der Les Baux-de-Provence in Südfrankreich – Hier entdeckte es 1821 Pierre Berthier. Die Farbe ist rotbaun bis gelblich oder bräunlich bis grau-weiß. Es ist ein Verwitterungsprodukt aluminiumreicher Gesteine
Vorwiegend besteht Bauxit aus den Aluminiummineralen Gibbsit (Hydrargillit) γ-Al(OH)3, Böhmit γ-AlO(OH), Diaspor α-AlO(OH) sowie den Eisenoxiden Hämatit Fe2O3 und Goethit FeO(OH), dem Tonmineral Kaolinit und geringen Anteilen des Titanoxids Anatas TiO2.
Der Großteil der Bauxitvorkommen befindet sich rund um den Äquator. Die bedeutendsten Förderländer sind Australien, Guinea, China, Brasilien, Indonesien und Indien. In Europa finden sich die wichtigsten Abbaustätten in Griechenland, Bosnien-Herzegowina und Frankreich.
Die weltweite Bauxitproduktion lag 1998 bei etwa 128 Millionen Tonnen. 2020 waren es schon 391 Millionen Tonnen und die Produktion steigt weiter. Die Prognose lautet jedoch, dass die aus heutiger Sicht bedeutendsten Bauxitvorkommen den Bedarf auch weiterhin langfristig decken werden.
Bei der Gewinnung von Bauxit im Tagebau werden die beim Abbau freigelegten humusreichen Erdschichten idealerweise zunächst zwischengelagert, um sie später im Rahmen einer nachhaltigen und umweltgerechten Entwicklung für die Rekultivierung zu nutzen.
95 % des abgebauten Bauxits gehen in die Aluminiumproduktion. Geringe Mengen dienen der Herstellung von Al-Chemikalien und Schleifmitteln, sofern die Zusammensetzung dies hergibt. Ist wenig Eisen enthalten, eignet sich Bauxit auch als gesinterter Rohstoff in feuerfesten Werkstoffen.
Ein Nebenprodukt der Aluminiumgewinnung ist Gallium.
Die Staaten mit der größten Bauxit-Förderung in 1990 und 2020 (Fördermenge in Mio. t):
Land | 1990 | 2020 |
Australien | 41,4 | 104,0 |
China | 3,7 | 92,7 |
Guinea | 16,2 | 86,0 |
Brasilien | 9,7 | 31,0 |
Indonesien | 1,2 | 20,8 |
Indien | 4,9 | 20,2 |
Jamaika | 11,0 | 7,6 |
Russland | 4,9 | 5,6 |