Tagesaktueller Einblick in eines unserer drei gefüllten Lager. Hier: Viersen-Mackenstein

mejo Meinung

Verschärfte Russland-Sanktionen: mejo ist voll lieferfähig

Informationen zur aktuellen Lage am Markt

Die Entscheidung der USA und Großbritanniens, die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen und russisches Metall von der London Metal Exchange (LME) und Chicago Mercantile Exchange (CME) auszuschließen, hat zu Turbulenzen am Markt geführt. Ab dem 13. April 2024 produziertes Aluminium, Kupfer und Nickel aus Russland dürfen nicht mehr an den beiden Börsen gehandelt werden. 

Zwar sind die Preise für Aluminium kurzzeitig regelrecht explodiert, haben sich aber im Laufe des letzten Tages wieder etwas beruhigt. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass die LME Tageslimits festgelegt hat, die verhindern, dass die Preise für Kupfer und Aluminium an einem Tag um mehr als 12 % und für Nickel um mehr als 15 % steigen. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.

 

Wie geht’s jetzt weiter? Eine Prognose unseres geschäftsführenden Gesellschafters Stephan A. Josten 

Es ist damit zu rechnen, dass die Preise für Aluminium in Europa nun kontinuierlich steigen werden und es zunächst zu Störungen in den Lieferketten kommt – insbesondere, da die LME keine EU-Börse mehr ist. Die LME ist gelistet in England und gehört der Hong Kong Exchanges and Clearing. 

Wovon wir ausgehen sollten ist, dass der EU keine andere Wahl bleibt, den Amerikanern und Engländern hinsichtlich der Sanktionen zu folgen. Die LME als wichtigste Leitbörse für unsere Industrie ist diesen Schritt nun gegangen und es besteht kein logischer Grund für die EU den beiden großen Schutzmächten nicht zu folgen. Nicht zuletzt, weil auch bereits die großen EU-Produzenten – nachzulesen bei European Aluminium – kräftig Lobbyarbeit geleistet haben und die EU zu diesem Schritt mehr als deutlich aufgefordert haben.

Es ist nun wahrscheinlich, dass es zu einer neuen Flut von außerbörslichen Lieferungen von russischem Metall in die LME-Lager kommen wird, was dazu führen könnte, dass Aluminiumkontrakte weiter in den Contango-Bereich geraten. Dies könnte wiederum zu einer weiteren Diskrepanz zwischen der LME und den tatsächlich gehandelten Preisen führen.

Letztlich werden die neuen Beschränkungen das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage nicht verändern. Die Preise für Kupfer, Nickel und Aluminium dürften zunächst steigen und kurzfristig wird der Markt sehr volatil bleiben, was vor allem auf die große Unsicherheit bei Angebot und LME-Lieferung nach den Sanktionen zurückzuführen ist. 

Nicht zu vernachlässigen für EU-Kunden ist jedoch die einfache Tatsache, dass Aluminium in $ gehandelt, sich Werke immer an der LME-Aluminium-Notierung orientieren und diese natürlich stets in EUR umrechnen. Wenn also der € schwächer wird, steigt der Preis in € für Aluminium. Die Währung der einzig relevanten Schutzmacht wurde in der Vergangenheit in Krisenzeiten immer stärker und ein Blick auf den Wechselkurs bestätigt das auch heute. 

 

Grund zur Panik? Nein – oder noch nicht.

Unsere Lager sind gefüllt und mejo ist voll lieferfähig. Unsere Verträge erfüllen wir wie gewohnt in vollem Umfang und bleiben ein sicherer Partner an Ihrer Seite. 

Allerdings dürfte sich der Markt an die neue Dynamik anpassen – und das bedeutet hohe Anforderungen an Lieferfähigkeit und Lagerhaltung. 

Für weitere Informationen zum Thema sprechen Sie uns gern an.